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Ganzes Leben im Kopf

Es war einmal ein Mann. Und ich nenne ihn nur den Mann,

 

denn er hat keinen Namen ... Wobei, nein, natürlich hat er einen Namen, aber ich kenne ihn nicht, niemand kennt ihn, denn es interessiert niemanden.

 

Der Mann hat keine Familie, Freunde, Bekannte, nicht einmal Leute, die ihn auf der Straße grüßen, die seinen Namen kennen könnten. Er ist vollkommen allein, denn er ist immer abwesend, in Gedanken.

 

Denn dort spielt sich sein eigentliches Leben ab.

 

Er ist der Mann ohne Namen und er ist immer in Gedanken, spricht mit niemandem, auf eine gewisse Weise wirkt er. als wäre er tot, doch er lebt, lebt in seinem Kopf, in seinen Gedanken ...

 

Der Mann, um den sich diese Geschichte dreht, lebt in seinem „echten“ Leben in einer fürchterlich tristen, grauen Welt - und das wortwörtlich - denn dort ist alles grau, die Straßen, Häuser, Autos, sogar die Menschen.

 

Also zog er sich in seinen Kopf zurück.

 

Der Mann baut sich in seine Gedanken ein neues, wundervoll buntes Leben auf. Hier ist er kein Niemand ohne Namen. Er ist glücklich, hat Freunde und Familie, mit denen er lacht und Spaß hat und tolle Dinge erlebt in dieser bunten Welt. Dinge, die er sich tief in seinem Herzen immer gewünscht, sich jedoch nicht eingestanden hatte, weil sie keiner tat, in seiner alten tristen Welt. Doch hier, in der bunten Welt in seinem Kopf ist alles möglich. Natürlich könnte man ihn verrückt nennen, wer denkt sich schon ein ganz eigenes Leben aus, in seinem Kopf ...

 

Und vielleicht verschwendet er sein kostbares echtes Leben, aber der Mann ist glücklich und ist das nicht das Wichtigste?

 

Emily Bielmeier, G 10A

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