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Versteinerte Ritter an der gefährlichsten Stelle der Naab ansehen

Wo der Fluss mitten im Sommer zu Eis gefror

 

Zwischen Falkenberg und Windischeschenbach liegt das Waldnaabtal. Durch das romantische Naturschutzgebiet schlängelt sich wild die Waldnaab und im Markt Falkenberg liegt die gleichnamige Burg.  Viele magische, aber auch gruselige Geschichten ranken sich um dieses Gebiet, wie „der Kästumpel“, „im Reich der Feen“ oder auch „der Teufel als Liebhaber“. Eine der berühmtesten ist „Das Butterfass“ von der ihr im Folgenden hören werdet…

 

…Auf der Burg Falkenberg lebte einst ein Ritter, der meinte, sich alles erlauben zu können. Obwohl er eine junge, hübsche Frau hatte, richteten sich seine Augen auch auf andere. So stellte er einige Zeit vergeblich einer schönen Bauersfrau nach. Doch diese wies ihn stets ab und schwor ihrem Ehemann ewige Treue. Aus Wut ließ er ihren Mann Heeresdienst leisten, wobei er ihn in der vordersten Front einsetzen ließ,  so dass er in einer Schlacht fiel.

Nun ging er zur Witwe und machte ihr große Versprechungen: „Ich werde dich mit zwölf meiner Leute abholen lassen und du sollst auf meiner Burg eine Wohnung haben…“.

 

Doch die Bäuerin wies ihn ab und fragte: „Schämt ihr euch nicht vor eurer netten Frau und euren Kindern? Fürchtet ihr euch nicht vor der Sünde des Ehebruchs?“  „Was kümmert`s mich!“ entgegnete ihr der Ritter.

Da erklärte ihm die mutige Frau: „Auch wenn mein Mann gestorben ist, Christus hat den Ehebruch verboten! Ich richte mich nach dem neuen Gesetz!“.

Nun drohte ihr der Ritter: „Ich gebe dir einen Tag Bedenkzeit, doch ich werde dich holen. Freiwillig oder unfreiwillig wirst du mitgehen!“

Entsetzt rief die Frau: „Tut, was ihr verantworten könnt. Ich aber springe lieber in die Naab, als dass ich mit euch die Ehe breche!“

 

Am nächsten Tag kam der Ritter mit seinen Begleitern. Als die Bäuerin sie erblickte lief sie zur Waldnaab, die am Bauernhof vorbei floss und sprang hinein. Doch da geschah ein Wunder. Mitten im Hochsommer wurde das Wasser zu Eis und so lief die Witwe ans andere Ufer. Die Männer verfolgten sie, aber als ihre Füße die Eisdecke berührten, da verlor das Wasser augenblicklich seine Festigkeit.

 

Hintereinander versanken der Ritter und sein Gefolge. Jeder von ihnen wurde in einen Steinklotz verwandelt. Die Bäuerin aber erzählte alles der Frau des untreuen Ritters und diese glaubte an den Zauber. Die Witwe wurde mit ihren Kindern in der Burg freundlich aufgenommen und als der Sohn des Ritters erwachsen war, heiratete er eine der Töchter der Bäuerin. Dieser Verbindung entspross ein neues, gutes Geschlecht von Falkenberg…

Neben dem Fluss, an der Stelle wo die Bäuerin einst über den Fluss gehen konnte, steht mittlerweile ein hölzernes Schild mit einem Gedicht, das dieser Geschichte gewidmet ist.

 

Das Butterfass selbst ist ein Felsen, der in einem tödlichen Teil des Flusses liegt. Durch die enorme Kraft des Wassers, sowie kleine Steinen und Sand, können im Laufe der Jahre Strudellöcher entstehen, die sich immer weiter in den Stein „fressen“. Das Butterfass hat seinen Namen einem solchen Strudelloch zu verdanken, da der kleine, runde Felsen mit dem Loch aussieht wie ein Butterfass.

Julia Freisinger Q12

 

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