Die Fabel vom klugen Esel oder der Esel und sein Feind

Ein Esel stand auf der Weide

 

Und dachte vor sich eine Weile.

 

Da fiel ihm auf, wie sehr sein Rücken stach und juckte,

 

Fand aber keinen Grund warum, wohin er auch nur guckte.

 

 

 

Da dachte er bei sich:

 

„Mein Feind war`s ganz gewiss.

 

Es wird mir bald zu dumm,

 

Ich will nun nicht mehr leiden,

 

Den Feind, den will ich meiden.

 

Jetzt muss ich etwas tun.“

 

 

 

So machte sich der Esel auf die Suche nach seinem Feind.

 

Zuerst fiel ihm der starke Löwe ein,

 

Aber der konnte es nicht sein.

 

Zwar konnte er gefährlich sein,

 

Man musste eben nur vorsichtig sein.

 

 

 

Der Esel grübelte weiter,

 

Aber es fiel ihm beim besten Willen niemand mehr ein.

 

So ließ er seine Blicke schweifen;

 

Es gab viele Tiere auf den Weiden.

 

 

 

Schon kam ihm das Pferd entgegengeritten;

 

Mit dem hatte er schon öfter gestritten.

 

Da beschuldigte er das Pferd seiner Leiden

 

Und der vielen Gemeinheiten.

 

 

 

Das Pferd jedoch verwies ihn auf die Mücke

 

Und auf deren Tücke.

 

Doch der Esel, er blieb stur

 

Und sagte nur:

 

„Hör du auf mit deiner Falschheit!

 

Sag doch endlich mal die Wahrheit!

 

So groß ist doch die Mücke nicht

 

Und hat noch dazu ein freundliches Gesicht.

 

Schau her, wie lieblich sie nur summt

 

Und sogleich wieder verstummt.

 

Sobald ich sie erblicke,

 

Die liebe, kleine Mücke,

 

So ist sie auf der Flucht

 

Und hat mich zu beißen gar nicht versucht.“

 

 

 

Da fasste der Esel den Entschluss,

 

Dass das Pferd zu seinen Feinden gehören muss

 

Und die Mücke zählte er zu seinen Freunden.

Rebekka Yu, G10A

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