Märchenstunde – Die Wunschtiara

Es war einmal eine Prinzessin namens Elanor, die mit ihren Eltern, König Siegfried und Königin Kallista, ein Königreich namens Iridia regierte. Alle am Hofstaat mochten die Prinzessin und waren stets freundlich. Doch Elanor wollte nicht jemand sein, zu dem alle aufschauten, sie wollte Teil des Volkes sein, das Einsamkeit so wenig kannte wie sie die Arbeit. Als sie ihre Eltern allerdings darum bat, zumindest einmal wenigstens in die Küche zu gehen, brauste ihr Vater auf: „Niemals wirst du in eine Küche oder ein sonstige Art von Arbeitsstätte gehen. Der Platz einer Prinzessin ist auf einem sicheren beschützten Thron und nicht zwischen widerwärtigen Leuten und dreckigen Töpfen.“

 

Wütend rannte Elanor in ihr Zimmer und schlug die alte knarrende Holztür hinter sich zu, so dass das Schloss erbebte. Aus Frust riss sie sich ihre zierliche Tiara vom Kopf, zerbrach sie und warf sie auf den Boden. Aus einem kleinen Rubinsplitter, der von ihrem Edelstein aus der Krone abbrach, erschien auf einmal eine alte hässliche Hexe. „Kind!“, sagte sie mit raspelnder Stimme: „Sei nicht so traurig und wütend. Hör zu! Ich will dir deine Wünsche erfüllen.“ Sie hob die Bruchstücke auf und unter gleißend rotem Licht wurden sie wieder zu einer Tiara ohne jegliche Kratzer. „Mit dieser Tiara kannst du dir nun drei Wünsche erfüllen. Aber solltest du sie noch einmal zerbrechen, wirst du für immer und ewig mir gehören und dein Reichtum mit dir.“

 

Mit diesen Worten verschwand sie und lediglich die Tiara blieb zurück. Begeistert nahm Elanor sie und setzte sie sanft auf ihr Haupt. „Ich wünsche mir, dass ich für einen Tag eine Küchenmagd in meinem Schloss sein kann“, wünschte Elanor sich ohne Zögern und augenblicklich befand sie sich in der großen Schlossküche. Statt ihrem zartrosafarbenen Kleid trug sie nun einen hässlichen Lumpen über und über beschmutzt mit Dreck und Staub. „Hier!“, keifte sie ein Junge an, der einen großen Kessel trug, „hilf mir!“ Mit diesen Worten drückte er ihr ihn in die Hand und sie wankte unter dem Gewicht. Fast hätte sie den Knaben angeschrien. Soll er den blöden Kessel doch selber tragen! Doch sie riss sich zusammen und trug ihn in Richtung der großen Tür, die in den Speisesaal führte.

 

Plötzlich stolperte sie, die heiße Suppe floss hinaus und Elanor landete mit ihrem Gesicht und ihrem Lumpenkleid in der Lache. Der Küchenmeister kam auf Elanor zu und sie war erleichtert. Endlich jemand der ihr helfen wurde! „Küchenmagd, was erlaubst du dir! Jetzt muss die Suppe für die Königsfamilie neu gekocht werden“, schrie er sie an und schlug ihr mit seiner Handfläche die unauffällige Tiara vom Kopf. Im letzten Moment fing Elanor sie auf und stand auf, um einen Lappen zu suchen, mit dem sie sich sauber reiben konnte. „Hier!“, sagte eine andere Küchenmagd, als der Küchenmeister weg war, und reichte ihr einen beschmutzten Fetzen. Elanor bedankte sich höflich und wollte sich abputzten, als die Magd begann die Suppe vom Boden aufzuwischen. Seufzend kniete sie sich wieder hin und half ihr, obwohl die Suppe schon von ihren langen Haaren tropfte.

 

Nachdem sie fertig waren, ging Elanor schnell aus der Küche hinaus in den Stall zu ihrem Pferd Vollmond, um zu realisieren, was gerade passiert ist. Der Küchenmeister mochte sie nur, weil sie die Prinzessin ist und der Großteil der Köche und Mägde war unhöflich oder hat sie ignoriert. Sie fing auf einmal an zu weinen. Alles, was sie über diese Arbeit dachte, war falsch. Ob das bei den anderen, wie den Rittern, Stallburschen und Akrobaten, auch so war?

 

Da kam auf einmal ein Junge auf sie zu. Er hatte wilde struppige Haare, die sich dem Heu um ihn herum anpassten. „Alles in Ordnung? Kann ich dir helfen?“, fragte er sie und es schien ihm egal zu sein, dass sie wie ein wandelnder Suppengeist aussah. „Wie heißt du?“ wollte Elanor wissen. „Mein Name ist Johannes! Ich bin erfreut dich kennenzulernen!“ Er lächelte sie strahlend an und sie schüchtern zurück. „Wenn du willst, können wir ausreiten. Das hilft gegen alle Sorgen.“ „Ich kann nicht reiten! Mein Vater sagt, es sei zu gefährlich!“, erwiderte Elanor bitter mit einem eisigen Unterton in der Stimme. „Ich bringe es dir bei!“

 

Den ganzen restlichen Tag erklärte Johannes ihr die wichtigsten Schritte, die man beherrschen sollte, wenn man auf ein Pferd steigt. Sie machten die ganze Nacht durch und am nächsten Tag setzten sie sich schließlich wieder auf zwei Heuballen. Da begann schließlich Johannes zu reden. „Also ähm, ich glaube das kommt jetzt komisch, schließlich kennen wir und erst seit ein paar Stunden, aber… ich liebe dich. Bevor du jetzt widersprichst, überlege es dir bitte. Komm morgen an Vollmond um Mitternacht zum Saphirsee an den Baum der Liebenden, falls du meine Liebe erwiderst.“ In dem Moment als Elanor ihm antworten wollte, dass es ihr genauso ging, war sie auf einmal wieder in ihrer Turmkammer in ihrem Kleid.

 

Augenblicklich rannte sie los in Richtung Stall. Sie musste es ihm jetzt sagen. Sofort! Ihre Eltern hielten sie auf. „Wo warst du gestern Abend, als wir gegessen haben?“, fragte ihr Vater sie und bedachte sie mit einem strengen Blick. Sie erwiderte ihn und bevor sie sich zurückhalten konnte, sagte sie: „Das geht dich rein gar nichts an! Und jetzt lass mich durch, ich muss in den Stall zu Johannes!“ „Untersteh dich!“, schrie ihr Vater zurück, „du wirst doch nicht in den Stall gehen, um dich mit einem schmutzigen Stalljungen zu treffen.“ „Ich wünschte, ihr würdet einfach verschwinden, dann kann ich endlich mein Leben leben!“, antwortete Elanor, bevor sie sich zurückhalten konnte. Ihre Eltern lösten sich vor ihren Augen auf. Erstarrt vor Schreck traten ihr die Tränen in die Augen. Sie musste zu Johannes! Er konnte ihr sicher helfen.

 

Sie stürmte in den Stall und fiel ihm um den Hals. „Ich liebe dich auch…“, schluchzte sie, als Johannes sie plötzlich von sich wegdrückte. „Verzeihen Sie, Hoheit! Wie kann ich Ihnen helfen?“ Er erinnerte sich nicht an sie! An gar nichts! Hatte er sie nicht erkannt? Auf dem Absatz machte sie kehrt.

 

Sie stürmte zurück in ihr Zimmer und nahm die Tiara vom Kopf. „Du blödes Ding! Du sollst mich glücklich machen, dabei bist du eigentlich ein Fluch!“, schrie Elanor sie wütend an und zerbrach sie ein zweites Mal. Die Tiara verwandelte sich in Asche, die zu Boden fiel. Die Hexe erschien. „Du hast die Tiara ein erneutes Mal zerstört, darum gehörst du mir und damit auch das Schloss!“ Elanor zögerte kurz. Einen Wunsch hatte sie noch, obwohl die Tiara Asche war. Stallbursche oder Hexe.

 

„Ich wünsche mir, dass du und deine Magie nicht mehr existieren.“ In diesem Augenblick zerfiel auch die Hexe zu Asche und Elanors Eltern erschienen vor ihr. Bevor sie irgendetwas sagen konnten, fiel ihr Blick auf die Turmuhr. Kurz vor Mitternacht. Sie rannte los. Wenn sie jetzt zum See kam, dann würde Johannes wissen, dass sie das im Stall war.

 

Als sie beim Pferd war, ließ sie es die Hand kurz ablecken. Doch auf ihrer Hand war noch etwas Asche von der Tiara. Vollmond verwandelte sich vor Elanors Augen in ein Einhorn, das sie, ohne zu zögern, zum Treffen mit Johannes brachte. Als sie ankam, erkannte er sie schließlich. „Du warst es die ganze Zeit und ich habe dich nicht erkannt“, sagte er und küsste sie. Einen Monat später heirateten Prinzessin Elanor und Stallbursche, äh, jetzt natürlich Prinz, Johannes und wenn sie nicht gestorben sin, dann leben sie noch heute.

 

 

Lena Breidbach und Helena Angerer, G 10A

 

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Kommentare: 10
  • #1

    maggy (Freitag, 02 März 2018 10:07)

    Ich finde die geschichte sehr schön

  • #2

    PEPPER (Freitag, 02 März 2018 10:08)

    Schön nicht war?

  • #3

    leonora (Freitag, 09 März 2018 10:13)

    Die Geschichte ist wunderschön!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Sie hat mich total verzaubert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • #4

    leonora (Freitag, 09 März 2018 10:13) (Donnerstag, 15 März 2018 08:35)

    Die Geschichte ist wunderschön!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Sie hat mich total verzaubert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • #5

    Pixelstrike (Donnerstag, 15 März 2018 08:39)

    sehr schön

  • #6

    Fischi (Donnerstag, 15 März 2018 08:41)

    Voll die schöne Geschichte! ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥

  • #7

    x-belibig (Donnerstag, 15 März 2018 12:41)

    Schönes Kleid.
    Der Text ist aber zu lang ;)
    Hatte kein Bock zu lesen!

  • #8

    X-beliebige Person (Donnerstag, 15 März 2018 12:43)

    das war typisch für dich du x-belibig!!!!!!!
    i kenn di ;)

  • #9

    ...com .de (Donnerstag, 15 März 2018 12:47)




    Hi du da :) hi ihr da das kleid ist very schick!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • #10

    Ginny (Dienstag, 12 Juni 2018)

    TRAUMHAFT SCHÖN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!