FRÜHLIGSTRAUMSPAZIERGANG

Anstrengende Tage liegen jetzt hinter dir. Du bist sehr müde.
Du fühlst dich unruhig, ein bisschen übellaunig und auch ein bisschen traurig.
Leider kannst du dich deshalb nicht so auf deinen freien Nachmittag freuen. „Schade“, denkst du und schaust auf das Bild des Kalenders, der an der Wand hängt.
Du siehst ein wunderschönes Flusstal. Und ein malerisches Dorf. Der Fluss ist in Berghängen eingebettet. Weinberge, die gerade langsam anfangen grün zu werden, ‚klettern’ in dichten, geraden Reihen die Hänge hinauf. Einige Wege mit rosa und weiß blühenden Mandel-, Kirsch- und Pfirsichbäumen schlängeln sich durch die Weinberglandschaft den Hang hinauf.
„Was ist das nur für eine wunderschöne Frühlingslandschaft ist!“, murmelst du.
Du schließt die Augen und stellst dir nun vor, dass du auf einem dieser Wege gerade einen Spaziergang machst.

Von der großen Straße aus biegst du in einen Weinbergweg ein und schlenderst ganz entspannt den sandigen Pfad hinauf.
Ganz langsam gehst du und passt deine Schritte deinem Atem an.
Dein Atem geht langsam und regelmäßig. Ein und aus.
Und langsam und regelmäßig gehst auch du.
Langsam und folgst weiterhin dem Weg.
Auf halber Höhe bleibst du stehen und schaust auf deinen Weg zurück.
Unter dir siehst du den Fluss, die Straße und die Dächer des kleinen Ortes.
Es ist überall so wunderbar still denkst du dir.
So still, als mache die Frühlingswelt ein kleines Mittagsschläfchen.

Nur die Vögel in den Blütenbäumen ringsum schlafen nicht.
Sie begrüßen die Sonne und den Frühling mit Singen und Zwitschern.
Sie singen ihr fröhliches Frühlingslied.
Und leise beginnst auch du, dein fröhliches Frühlingslied zu summen:
La lala, nun ist der Frühling da.
La lala, ich fühl mich so wunderbar.
La lala … hm hm hm …“

Und während du singst, spürst du, wie du dich leichter fühlst.

Leichter. Freier. Fröhlicher.
Kannst du es spüren?
Du breitest die Arme aus, drehst dich ganz langsam im Kreis und schenkst den Sonnenstrahlen ein Lächeln.
So schön herrlich warm fühlen sie sich an, die Sonnenstrahlen.
Sie streicheln dein Gesicht, hüpfen über deine Nase und wärmen deine Stirn.
Du genießt diese herrliche Wärme.
Schön ist es hier!

Dann schnupperst du.
Wie herrlich es hier nach Frühling, Blüten und frischer Erde riecht!
Süß und würzig.
Du blickst zu den gelb-weiß-rosafarbenen Blütenteppichen, die die kahlen Weinberge schmücken. Der Duft ihrer Blüten vereint sich in köstlicher Süße mit der frischen Luft.

Tief atmest du diese köstliche Luft ein und genießt diesen Moment im frühlingswarmen Weinberg.
Ja, hier ist es so schön.
Und der Frühling ist wunderbar.
Du „siehst“ es mit deinen Augen, deiner Nase, deiner Haut, deinen Ohren, deiner Seele und deinem Herzen.
So wunderbar schön!

 

 

Selina, G10C

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Kommentare: 1
  • #1

    ron (Freitag, 09 März 2018 10:17)

    Total schöm