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Sagen und Spukgeschichten aus Regensburg und Umgebung

In den nächsten Wochen möchte euch blattraktiv das Gruseln lernen und stellt auch geheimnisvolle Orte in Regensburg und Umgebung vor.

 

Die Sage von der Wallfahrtskirche in Mariaort

 

Über die Entstehung der Wallfahrtskirche berichtet eine Sage. Als der Kaiser Leo IV., der Chasare (775 – 780), ein Bildstürmer, der sämtliche religiöse Darstellungen vernichten ließ, herrschte, wurde auch die Mariendarstellung, welche später als Gnadenbild in der Wallfahrtskirche verehrt wurde, in das Schwarze Meer geworfen. Das Kunstwerk versank aber nicht, sondern schwamm  auf einem Wacholderstrauch über das Schwarze Meer und die Donau hinauf. Bei der Einmündung der Naab in die Donau blieb es am Ufer hängen. Die Bewohner der Ortschaft sahen dies und beschlossen, dem Muttergottesbild eine kleine Kirche zu bauen. Doch wurde über Nacht das Baumaterial auf wundersame Weise an das jenseitige Ufer der Naab, wo heute die Wallfahrtskirche steht, gespült.  Die Bevölkerung begann dort sofort mit dem Bau der Wallfahrtskirche. Doch auch der Wacholderstrauch, auf dem sich das Bild befunden hatte, wurde verehrt. Man errichtete an der Ostseite der Kapelle eine kleine Kanzel und pflanzte den Wacholderstrauch daneben.

 

Wie die St.-Salvator-Kirche in Donaustauf entstand

Die Entstehung dieser Wallfahrtskirche geht bis heute auf das Jahr 1388 zurück. Damals belagerten die Bayernherzöge Donaustauf. Ihre Zelte hatten sie auf den Breuberg aufgestellt. Drei von den Soldaten gingen nach Sulzbach und brachen den Tabernakel in der Kirche auf, raubten die geweihten Hostien samt Kelch und Beutel. Einer der Knechte verkaufte den Kelch für sieben Regensburger Pfennige und vertrank den Erlös. Dann kam Gottes Strafe: Der Dieb wurde schwer krank. Da vergrub er die heiligen Hostien und den heiligen Beutel auf dem Breuberg. Von da an brannte ein kleines Licht auf dem Berg. Als man nachforschen wollte, was dies zu bedeuten habe, fand man die Diebesware.

 

Dann baute man zur Sühne eine Kirche mit dem Namen „Sankt Salvator“, was so viel wie Erlösungskirche heißt. Die Leute unternahmen viele Wallfahrten dorthin und es geschahen viele Wunder. Im 30-jährigen Krieg wurde sie zerstört und wieder brannte das Licht. Daraufhin baute man die Kirche wieder auf. Die drei Räuber aber wurden sehr hart von Gott bestraft. Der erste starb gleich danach an der Pest. Der zweite führte sein Pferd an die Donau. Eine Kreuzotter scheuchte sein Pferd auf. Es warf den Reiter in den reißenden Strom, wo er umkam. Der dritte hatte Streit mit einem Kameraden und fiel im Zweikampf. 

 

Die Nonne auf dem Adlersberg

 

Im ehemaligen Kloster Adlersberg lebte eine Nonne, die in der Kunst der Goldstickerei sehr bewandert war. Ja, sie war so geschickt, dass sie sich die Augen verbinden ließ und blind stickte, damit ihr, wie sie sagte, ein himmlisches Licht leuchten möge. Da sie sehr fromm war, betete sie viele Nachtstunden vor dem gekreuzigten Heiland. Dem Teufel war dieses Gebaren nicht recht und er beschloss, ihre Seele zu gewinnen. So trat eines Nachts der Teufel an sie heran, als die Nonne gerade beim Gebet verweilte, und sprach: „Du hast hier genug gebetet, überlass jetzt mir diesen Platz.“ Die Nonne erwiderte: „Wenn du der Heiligste im Himmel wärst, ich würde nicht von dieser Stelle weichen.“ „So muss ich dich vertreiben“, erwiderte der Böse. Die Ordensfrau blieb aber standhaft und antwortete: „Gott möge selbst entscheiden, wer von uns beiden bleiben darf.“ Nun rang sie mit dem Teufel und blieb durch Gottes Hilfe Sieger. Sie kniete sich wieder zum Gebet nieder. Doch plötzlich fiel sie in Ohnmacht und ein helles Strahlen umgab sie, dass die Schwestern im Kloster aufwachten und in die Kirche eilten. Gisela, wie die Nonne hieß, ging nun eines Tages zum Beichten und bald erkannte sie, dass sie wieder den Teufel vor sich hatte, der diesmal im Beichtstuhl saß. Auch dieser List konnte sie entkommen. Eines Tages lag nun die Nonne krank im Bett. Als sie im Gebet versunken war, trat plötzlich Christus ein und tadelte sie wegen ihrer Sünden. Da regte sich in ihr wieder das Misstrauen und sie sprach: „Wenn du wirklich Christus bist, so neige dich zu mir her und zeige mir deine Hände, Füße und die Brust, damit ich die Wundmale sehen kann.“ Als sich nun der späte Besucher hinabbeugte, riss sie ihm den Mantel von der Schulter und da stand der Teufel. Mit lautem Getöse verschwand er und seit dieser Zeit war Gisela gegen die Versuchungen des Teufels gefeit.

                                                                                                                     

Gastbeitrag by Susanne Müller

 

 

 

 

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